Fokus Künstler

vortragsreihe "zukunftsschmiede: Theater- und Medientheorie"

Anna Parisa Ehsani

Wie die technische Entwicklung des Animationsfilms hin zum Hyperrealismus das Charakterdesign von Disneys Bösewichten beinflusst

Termin: Donnerstag, 5. märz 2015, 19 Uhr

in den Räumen der Gesellschaft für Musiktheater
1090, Türkenstraße 19/Lift

Anna Parisa Ehsani

1986 in Wien geboren, absolvierte sie das Diplomstudium der Theater- Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien und ist aktuell im darauf aufbauenden Doktoratsstudium mit dem Forschungsschwerpunkt Realismus und Abstraktion im Animationsfilm, Charakterdesign bei Disney sowie im Zweitstudium Medieninformatik (Technische Universität Wien) mit Forschungsschwerpunkt Animationsfilm im Informationsdesign tätig.

Die historische Entwicklung des Animationsfilms strebt seit seiner Entstehung nach Realismus. Ein Vorreiter der technischen Entwicklung war Walt Disney. Das Streben nach Realismus ist auch in seinen Filmen erkennbar und geht so weit, dass bereits die ersten abendfüllenden Zeichentrickfilme des Studios mit dem Begriff "Hyperrealismus" belegt werden können. Dieser beeinflusste das Umgebungs- und Charakterdesign maßgeblich, ist aber auch in Dramaturgie und Bildsprache erkennbar.
Anna Parisa Ehsani legt am Beispiel von Disneys Bösewichten den Disney-Realismus fest, der aus den technischen Möglichkeiten einerseits und der dramaturgischen Notwendigkeit andererseits entstand. Dabei bezieht sich der Aufbau, die Bewegung und das Verhalten eines hyperrealistischen Körpers in einem Animationsfilm direkt auf physische Aspekte von Menschen und Lebewesen in der "echten" Welt. Sie spiegeln sich nicht nur im Charakterdesign wider, sondern ebenso in den technischen Neuerungen der Animation. Das beeinflusst wiederum das Design der diegetischen Welt, ihrer Protagonisten und die Weise, in der die kreierte Welt abgebildet wird.